Global Village 2011

Schon 1962 prägte Marshall McLuhan in seinem Buch "The Gutenberg Galaxy" den Begriff des Global Village. Er brachte damit auf den Punkt, was damals erst in Ansätzen spürbar gewesen sein muss: Das Zusammenwachsen der Orte dieser Welt mit Hilfe der elektronischen Medien.

Schon Radio und Fernsehen ließen die Gesellschaften rund um den Erdball näher zusammenrücken, doch erst das Internet machte uns zu echten Nachbarn.

Twitter, Facebook, YouTube, Wikis jeder Art erlauben es uns, Menschen über die Schulter zu sehen, die wir im Real Life niemals treffen werden.

Vielleicht ist es blauäugig, aber viele Menschen sehen darin einen der wirkungsvollsten Schritte in Richtung Demokratie, Menschenrechte und Weltfrieden.

Willkommen im Global Village! Gestalten wir es menschenwürdig.

YES! WE DO (IT)!

Heute für mich selbstverständlich, vor zehn Jahren teilweise noch nicht einmal ein Begriff (wahllose, lückenhafte Zusammenstellung):

Den Facebook-Alltag meiner Freunde kennen
Auf XING interessante Menschen treffen
Von Amazon Bücher vorgeschlagen bekommen, von denen ich einige sogar kaufe
An Webinaren teilnehmen
Termine über Doodle fixieren
Mind-Maps gemeinsam bearbeiten
Auf Google werben und neue Kunden für meine Produkte begeistern
Meine To-dos auf rememberthemilk.com bearbeiten
Einen Google-Kalender mit anderen teilen
Massenhaft Newsletter abonnieren und mich wieder davon abmelden
online meine Kinokarten reservieren
In Foren nach Lösungen suchen
nachschauen, wann wer meine Webseite besucht
Fotobücher online erstellen
Vorher checken, wie anderen das Hotel gefallen hat, das wir buchen wollen
Auf Google Earth schauen, wie unser Haus von oben ausschaut

Ich kommuniziere mehr, kann mein Wissen effizienter organisieren und habe Zugang zu Informationen, von denen ich vor zehn Jahren nicht zu träumen wagte.

Nachteile? Viel Kommerz ist auch dabei. Es ist wichtig, kritisch zu bleiben. Und zu wissen: Alle schönen Tools können die Face-to-Face-Kommunikation, das real life, niemals ersetzen.